Viele Vogelfreunde leiden darunter, dass ihre Futtervorräte
von der Dörrobstmotte befallen werden. Hier nun eine kurze
Abhandlung über diese Mottenart und ihre Bekämpfung.
Kurze Beschreibung:
die Flügelspannweite des Vollinsekts beträgt 20 mm.
Die Vorderflügel sind gelbgrau, an der Spitze kupferrot. Das
Gelege besteht aus ca. 200 Eiern. Die Raupen sind bis 16 mm lang,
weiß-rosa oder grünlich, je nach Nahrungsaufnahme und
Temperatur schlüpfen im Jahr 2 bis 4 Generationen.
Schadensbild:
Die Raupen fressen aus Körnern die Keimanlagen heraus. Die
Körner werden mit Kotpartikeln durch Gespinste zu Klumpen verbunden.
Lochfraß an gelagerten, Backwaren, Nüssen, Dörrobst
, Gewürzen Drogenpflanzen u.a.. Starke Gespinstbildung zum
Ende der Wachstumsphase der Raupen. Bevor sich die Raupen verpuppen,
wandern sie weg von ihren Nahrungsquellen. Deshalb findet man die
Puppen der Dörrobstmotte selten bei den geschädigten Vorräten,
sondern oft viele Meter weit weg in Ritzen, kleinen Löchern
und anderen Verstecken. Besonders beliebt sind die Dübellöcher
für die Zwischenbodenauflagen in Schränken und Regalen
|
|
Allgemein:
Die Motten-Arten gehören zu den Schmetterlingen, Vorratsmotten
können durch Transportmittel oder Verpackungen und verpackte
Nahrungsmittel in Wohnungen eingeschleppt werden. Die Vollinsekten
richten keinen Schaden an, nur durch die Raupen oder Larven kommt
zu erhebliche Schäden an verschiedensten Lebensmitteln. Vorratsmotten
befallen, wenn sie keine andere Nahrung finden, auch geeignete Textilien.
Die fliegenden Vollinsekten orientieren sich bei der Suche nach
ihren paarungswilligen Partnern an Duftstoffen (Pheromonen), die
von den weiblichen Faltern abgegeben werden. Nach der Eiablage schlüpfen
die Larven und begeben sich sofort auf Futtersuche. Sie überwinden
dabei Entfernungen bis 400 m.
In Verpackungsfolien wird ein kaum bemerkbares Loch gebissen. Später
verpuppen sie sich in der Verpackung oder die Larven wandern ab
und verpuppen sich an anderer Stelle. Selbst Behälter mit Schraubverschlüssen
sind für die geschlüpften Larven kein ernstes Hindernis.
Sie kriechen im Gewinde aufwärts und nagen sich durch die Dichtung.
Wir sind dann vollkommen perplex wenn wir in den "sicheren
" Gefäßen die Schädlinge bemerken. Zum Verpuppen
sucht die Raupe ein neues Versteck auf und schlüpft nach 2-4
MONATEN! als geschlechtsreifer Falter (Motte). Am zahlreichsten
schlüpfen die Motten im Mai. Im September folgt ein zweiter,
weniger starker Schlupf. Bei guten Bedingungen können 4 Generationen
im Jahr heranwachsen. In der warmen Jahreszeit kommt die Dörrobstmotte
auch im Freien vor und kann dann auch mal zum Fenster herein kommen.
Durch das immer milder werdende Klima könnte sich diese Mottenart
zunehmend zu einem heimischen Insekt entwickeln.
Vorbeugung gegen den Befall:
Die beste Maßname ist das Vermeiden der Einschleppung. Dazu
dienen: strenge Hygiene, kühle Lagerung der gefährdeten
Vorräte, intakte Gazefenster, sofortige Beseitigung der Umverpackungen,
insbesondere Wellpappverpackung, Sichtkontrolle der eingekauften
Vorräte, Ausbringen von Repellentien (Duftstoffen die die Insekten
nicht mögen). Vorbeugend anwenden kann man: Arvenöl, ,
Mottenöl, Fliegengitter. Fliegende oder im Raum befindliche
Motten können mit dem Staubsauger eingesammelt werden. Zur
Überwachung und Fang dienen Pheromonfallen. Kontrolle von Ritzen,
Fugen usw. nach verpuppten Raupen
Bekämpfung:
Befallene Vorräte am besten vor dem Verwerfen mindesten 24,
besser 48 Stunden bei unter -20°C einfrieren. Befallene Textilien,
wenn möglich über 60°C waschen, sonst sollte man sie
auch einfrieren. Vorsicht, manche synthetischen Fasern werden bei
starker Kälte spröde . Diese erst nach dem Auftauen wieder
bewegen.
Vorräte, auch wenn sie in scheinbar sicheren Behältnissen
gelagert werden, immer regelmäßig kontrollieren. Zur
Kontrolle des Befalls werden Pheromonfallen empfohlen. Damit ist
der Nachweis eines Befalls möglich. Für die Bekämpfung
eignen sie sich nur bedingt.
Gefangen werden damit nur männliche Tiere, die dann zur Befruchtung
der Weibchen nicht mehr zur Verfügung stehen. Es ist jedoch
nicht sicher, dass alle Männchen gefangen werden. Die fliegenden
Insekten fängt man am besten mit dem Staubsauger, den Staubbeutel
danach sofort verbrennen.
Eine zweite Möglichkeit bietet das Aufstellen einer Lichtfalle
(Insektenlampe).
Hierbei ist zu beachten, dass man die Falle an die dunkelste Stelle
des Raumes stellt und sie täglich reinigt. Nachts sollten Zwischentüren
offen gelassen werden um den Insekten den Zugang zur Falle zu ermöglichen.
Das Betreiben von Lichtfallen im Freien ist verboten!
Insektizide Mittel verbieten sich oft von selbst, da es sich ja
um Nahrungsmittel handelt . Auch die sogenannten Natürlichen
Insektizide wie Pyrethrum sind nicht ungiftig. Sonst würden
sie ja nicht wirken. Bei einem Befall von größeren Objekten
(Lagerhallen, Mühlen, Produktionsbetrieben ) sollte man in
jedem Fall einen einschlägigen Fachbetrieb mit der Bekämpfung
und Kontrolle beauftragen. Dieser stellt dann einen wirkungsvollen
Maßnahmenplan auf. (Integrated Pest Managment- IPM)
Weitere Vorratsschädllinge sind:
|
Zeitgemäß ist die Bekämpfung der Motten mit Nützlingen.
Hier kommt die Schlupfwespe zum Einsatz. Diese Wespenart ist nur
0,5 mm groß, sticht nicht und verschwindet durch Aussterben
wenn die Motteneier vernichtet sind. Sie legt ihre Eier in die Motteneier,
die sie ganz sicher aufspürt.
Der Einsatz der Schlupfwespen dauert in der Regel 8 Wochen. Danach
kann man noch eine Pheromonfalle aufstellen, um eventuellen noch
vorhandenen Befall sofort zu erkennen.
|
|