Tach zusammen!
Immer wieder wird mir von bösen, bösen (hi, hi...)
Usern dieses Forums (Hi Khendra und Vogele, hi, hi...) unterstellt,
ich würde meine Bilderlies farblich manipulieren. Und Kollege
bendosi fracht auch noch, wie ich das mache...: @ yisik: Sagmal
Deine Bilder sind in den Farben immer so--- brilliant kolorierst
Du die irgendwie nach? oder macht das Deine Kamera so.
Nun denn, getz mal ernsthaft Manipulation würde
ich das nicht nennen. Um farblich knallige Bild-Resultate zu erhalten,
müssen einige Faktoren stimmen die Nachbearbeitung am
Rechner ist dann gar nicht mehr so wichtig...
Also: was braucht man dazu???
1. VOGEL!
Tja, zunächst mal wäre ein knalliger Vogel
vonnöten, nicht wahr? Also probierts gar nicht erst mit
einer straßenüblichen Drossel...
2. GUTES LICHT!
Meiner einer arbeitet ja nach Möglichkeit immer OHNE BLITZ
deswegen sollte also ausreichend Tageslicht vorhanden sein
im Idealfall Sonnenschein. In letzter Konsequenz müsste
man also Deutschland den Rücken kehren... Störend sind
oft unterschiedliche Lichtquellen gleichzeitig. Als Beispiel: Kaltes,
grünliches Neon-Licht von oben, eine warme Tischlampe von Links,
schwummeriges Tageslicht durch ein kleines Fenster von vorn und
knalliges Tageslicht durch ein großes Fenster von hinten...
Das gäbe sehr farbunrealistische Resultate...
3. DIE AVAILABLE LIGHT-TECHNIK:
Hinter diesem Begriff steckt der Versuch, immer mit dem gegebenen
Licht, also OHNE Blitz zu fotografieren. Dazu braucht man wiederum
eine ruhige Hand. Wer auf den Blitz verzichtet, bekommt immer das
realistischere Resultat auch wenns mal verwackelt oder
bewegungs-unscharf sein kann (ÜBEN!!! Oder DigiCam nutzen...).
Direktes Blitzen verfremdet die Farben zu sehr, sorgt nicht selten
für partielle Überbelichtungen oder den berühmten
Rote-Augen-Effekt... Also: auch wenns anfangs
schwer fällt: Probieren geht über Studieren. UND IMMER
DARAUF ACHTEN, DASS DIE HAUPTLICHTQUELLE VON HINTEN STRAHLT
und stellt Euch Ihr nicht in den Weg... Schatten...
4. GRAUKARTE ODER FLOSSE!!!
Selbst bei meiner High-End-Kamera verlasse ich mich nicht so gerne
auf die Belichtungs-Automatik. Wenn ich (aus Erfahrung) weiß,
dass es bei einer Aufnahme (wg. Gegenlicht oder mehrerer Lichtquellen
lichttechnisch knifflig wird, verwende ich eine sogenannte Graukarte:
Dazu aus einem Lexikon:
Graukarte und Ersatzmessung:
Genauer ist natürlich eine Eratzmessung und das ideale Hilfsmittel
dafür ist die Graukarte mit einem Remmissionswert von 18%.
Die Graukarte muß dabei der gleichen Beleuchtung ausgesetzt
sein wie das Motiv und wird dann aus etwa 15-20 cm ausgemessen.
Bei strengem Seitenlicht ist es vorteilhaft die Karte so zu halten,
daß der Winkel zwischen Lichtquelle und Kamera halbiert wird.
So bleibt Schwarzes Schwarz und Weißes Weiß.
Nun habe ich meine Graukarte auch nicht ständig in der Hosentasche
(weil sie da gar nicht reinpasst, he, he) und wende daher einen
uralten, aber GENIAL-EINFACHEN TRICK an. Womit wir beim Thema FLOSSE
wären: und zwar stelle ich bei der Kamera auf PUNKT-/SPOT-MESSUNG
und richte die Kamera auf meine Handinnenfläche! Ob man's glaubt
oder nicht: die Farbe der Hand entspricht ganz grob dem Neutral-Grau
dieser GRAUKARTEN. Wenn man sich so vor das Objekt stellt, dass
man fotografieren will, die Hand zwischen Kamera und Objekt hält
und auf die Hand misst, dann erhält man einen guten Belichtungswert!
Wichtig ist dabei natürlich, dass das meiste Licht auch von
hinten kommt und dass man keinen Schatten wirft!
Hierzu ebenfalls ein Zitat aus einem Lexikon:
Und wenn keine Graukarte zur Verfügung steht, wird die
ausgestreckte Hand (muß nicht scharf eingestellt werden) ausgemessen
und das Ergebnis um einen Zeitwert verlängert, (oder um eine
Blende weiter geöffnet), in jedem Fall mit +1 EV korrigiert.
Letzteres ist mir aber gerade bei Tierfotografie zu aufwändig
sonst ist der Vogel schon wieder weg... Ist auch nicht wirklich
unbedingt erforderlich! Nach meiner Erfahrung reicht es, einfach
kurz auf die Hand zu messen und (WICHTIG!!!!!!!) den Wert zu SPEICHERN!!!
Dafür gibt es an vielen Kameras eine spezielle Taste!!!
5. SPOTMESSUNG/SELEKTIVMESSUNG BEI NAHAUFNAHMEN
Hier konzentriert sich die Belichtungsmessung ausschließlich
auf einen sehr kleinen Bereich in der Suchermitte, was sich ideal
für Detailaufnahmen im Nah- und Makrobereich also auf
für Tieraufnahmen gut eignet. Die meisten Spiegelreflexkameras
verfügen über eine variable Spotmessung, die an der Aufofokus-Meßzelle
gebunden ist. Somit ist gewährleistet, das der angewählte
Schärfepunkt, auch gleichzeitig von der Spotmesszelle getroffen
und bemessen wird.
6. POL-FILTER! Nachtrag!
Pol-Filter sind zwar teuer -> aber ungeheuer effektiv!!! Ein
Pol-Filter reduziert unerwünschte Reflektionen/Spiegelungen
und sorgt für kräftige Farben! SEHR ZU EMPFEHLEN!!! Einfaches
Beispiel: Ihr kennt das sicher ein vorbeifahrendes Auto hupt
Euch an, Ihr erkennt aber nicht, wer darinnen sitzt und winkt nicht:
hinterher trefft Ihr denjenigen, der meint Ihr seid ganz schön
blind ;-) . Mit eingebautem Pol-Filter im Auge, würde das nicht
passieren, da er die Lichtspiegelung auf der Autoscheibe erheblich
verringern würde und Ihr klar hindurch schauen könntet.
Gleiches gilt für Lackierungen am helllichten Tage kann
durch extreme Sonne ein knallrotes Auto partiell weiß aussehen.
Der Filter nimmt diesen Reflex raus und stellt das Rot wieder kräftiger
dar. Gleiches gilt also auch für evtl. Plexiglasteile Eurer
Volieren oder das Gefieder Eurer Lieblinge.
ÜBRIGENS: Die UV-Filter, die man Euch beim Objektivkauf andreht,
sind im Prinzip unnütz - zumindest ist Ihr Effekt beim Fotografieren
so minimal, dass man sich diese Teile eigentlich sparen kann!!!
Lediglich als Kratz- und Staub-Schutz für das Objektiv sind
sie wirklich effektiv.
7. PHOTOSHOP:
keine Frage: ich stelle natürlich kein Foto ins Forum, dass
nicht vorher durch diese geniale PC-Dunkelkammer gegangen wäre.
Aber ich verwende dort eigentlich zu 99 % nur die manuelle TONWERTKORREKTUR.
Wenn man mit den drei dort vorhandenen Reglern experimentiert, erkennt
man schnell, dass das eine der wichtigsten Funktionen des Photoshop
ist! Als totaler Photoshop-Laie habe ich mich früher auf die
Auto-Tonwertkorrektur verlassen, aber das führt manchmal zu
üblen Ergebnissen. Man sollte lieber allenfalls die Auto-Kontrast-Funktion
nutzen und den Rest dann über die manuelle Tonwertkorrektur
machen.
Der LINKE REGLER verändert die Dunklen Töne, der MITTLERE
die mittleren Töne und der RECHTE die hellen Töne. Da
kann man auf jeden Fall eine Menge rausholen und auch verunglückte
Aufnahmen ganz gut mit retten. Ich finde diese Funktion auch besser
als die Gradationskurven-Funktion.
Und wer unbedingt MOGELN will, der kann das über FARBTON/SÄTTIGUNG
machen...
Natürlich gibt's gute Alternativen zum Photoshop, aber das
Thema hatten wir hier ja schon oft genug...
8. DIVERSES:
Also, da gibts noch so einige Faktoren, die das Ergebnis verbessern
können oder den Weg dahin erleichtern: etwa - lichtstarke Objektive
verwenden! Bei der Filmwahl ist man im Zwiespalt die besten
Farben liefern die Filme, die nicht besonders lichtempfindlich sind.
Aber sie sind andererseits nur selten ausreichend lichtempfindlich,
um damit in Wohnungen ohne Blitz klar zu kommen. Nimmt man stattdessen
so einen 400er oder 800er Allround-Film, geht das zu Lasten der
Farbintensität und nebenbei zu Lasten der Feinkörnigkeit...
Außerdem sollte man mal seinen Monitor kalibrieren... was
nicht ganz unkompliziert ist! Für mich ist das vor allem deshalb
wichtig, weil ich garantiert haben muss, dass ein Bild auch aus
dem Drucker so aussieht wie am Bildschirm...
Gutes Tool für das Kalibrieren:
POWER STRIP (Shareware) http://www.chip.de/downloads_update...ates_78849.html
ABER ACHTUNG: es ist nicht so einfach!!!
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Das solls erst mal gewesen sein (bis auf die folgenden Beispielbilder).
Wenn Ihr das alles beachtet, dann bekommt Ihr korrekt belichtete
Bilder und könnt Eure Vögis so naturgetreu-knallfarbig
darstellen, wie sie wirklich aussehen.
Viele weitere gute Tips, recht leicht verständlich, findet
Ihr hier:
1. http://www.photomeeting.de/workshop/index.htm
2. FOTOLEXIKON 1 -
http://www.foto-net.de/net/frame.htm
3. FOTOLEXIKON 2 - http://www.digitalkamera.de/Info/Fotolexikon/default.asp
VIEL ERFOLG!!!
YISIK
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