Vorkommen:
Besonders bei Papageien, seltener bei Sittichen (allen Sitticharten).
Symptome:
1. akute Form:
Anfälle von schwerer Atemnot, Atemgeräusche, Polyurie
(Durchfall), Tod innerhalb weniger Tage durch Ersticken oder toxische
Schäden.
Die akute Form tritt häufig während der warmen schwülen
Jahreszeit auf ("Aspergillose-Wetter")
2. chronische Form:
unspezifische Anzeichen wie Müdigkeit, Polyurie, nachlassende
Flugleistung, Kurzatmigkeit nach Anstrengungen wie Fliegen und
bei Erregung, Atemnot, Heiserkeit und Stimmverlust. Befallene
Vögel können plötzlich an unspezifischen Symptomen
sterben oder ersticken.
Aspergillose ist nicht ansteckend für andere Vögel und
den Menschen.
Ursache:
Erreger dieser Krankheit ist der Aspergillus-Schimmelpilz. Er kommt
überall vor, z.B. auch in schlechtem Körnerfutter.
Begünstigende Faktoren für
eine Aspergilloseerkrankung sind:
Mangelernährung (z.B. (fast) nur Körnerfutter),
Erdnüsse mit Schale (häufig mit Pilzsporen behaftet),
Vitaminmangel. v.a. Vitamin-A-Mangel)
Stress (z.B. nicht optimale Haltungsbedingungen, ungeeignete
Paarbildung, zu viele Vögel auf zu engem Raum)
Fehlender Freiflug
Mangel an frischer Luft und Sonnenlicht Antibiotikabehandlung
Andere Infektionskrankheiten (Bakterien, Viren u.a.),
Tumore
Durch diese Faktoren wird das Immunsystem geschwächt. Es können
sich Pilzgranulome (Knötchen) in der Lunge, auf den Luftsäcken
sowie im Atemtrakt bilden. Es kommt häufig auch zur Schädigung
anderer innerer Organe durch giftige Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze.
Diagnose:
In der Regel durch Röntgen, Trachealabstrich, Blutuntersuchung.
Therapie:
Behandlung mit Antimykotika (Medikamente gegen Pilze), die in den
Schnabel gegeben werden (Akutstadium). Außerdem Inhalation
der Antimykotika (z.B. Imaverol). Gegebenenfalls Vitamin-A-Infusion
oder Gabe von Vitaminergänzern wie Korvimin.
Gegebenenfalls Austausch des alten Futters (Keimtest, Geruchsprobe!)
gegen frisches Futter, Verbesserung des Futterangebots, wenn Körner,
dann nur frische (besser ist eine Ernährung mit pelletiertem
Futter - (keine Extrudate!) Anteil: 20 % gegenüber Obst, Gemüse
etc.), mehr Obst, Gemüse und Grünfutter, Zweige zum Benagen,
Keimfutter), Desinfektion des Käfigs und der Futternäpfe.
Vorbeugend: einwandfreie Hygiene, Aufenthalt an frischer Luft,
Sonnenlicht, ausreichend Freiflug.
Absolut heilbar ist die Aspergillose nur in ganz seltenen Fällen.
Unsere beiden Graupapageien haben auch Aspergillose. Mit Inhalationen
4x im Jahr, 10 Tage Dauer, kann die Aspergillose aber im aktuellen
Verlauf gestoppt und stabilisiert werden.
Solange die Lungen noch nicht befallen sind, ist die Erkrankung
noch nicht sehr schlimm.
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