das Magazin vom Vogelnetzwerk


Ausgabe 2
Dezember 2001
 

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Winterfütterung der einheimischen Wildvögel

geschrieben von Bluey

Nun ist es wieder soweit. Wir haben Anfang Dezember und viele Menschen beginnen, sich Gedanken um die "armen" Wildvögel zu machen, da sie ja ohne ihr Zutun sterben würden. Also,... ab in die Kaufhäuser und Futter kaufen. Man muß die Vögel ja jetzt schon füttern, damit sie wissen, dass sie im Winter hier bleiben können.....

 

Aber nicht doch!!!

Dass man sich Gedanken um unsere einheimischen Wildvögel macht ist schon in Ordnung. Auch Futter kann man für den Notfall schon bereithalten....aber füttern sollte man die Vögel nur bei extremen Witterungsbedingungen, bei geschlossener Schneedecke und wenn die Zweige zu gefrieren anfangen, bei ca. -5 Grad Celsius.

Vorher finden die Vögel noch genug zu fressen, z.B. Disteln, Schlehen,... Der Tisch wird also nicht gleich bei der ersten Schneeflocke abgedeckt, und der Kühlschrank der Natur ist noch nicht leer.
Außerdem würde das Futter bei Plusgraden schnell verderben. Es bilden sich leicht Krankheitserreger und die Vögel würden sterben.

Nun stellt sich die Frage: Was soll ich den Vögeln zu fressen anbieten?

Futterhaus für Obst
Futterhaus für Obst

Jeder kennt die handelsüblichen Meisenknödel, die sehr beliebt und auch wichtig für diese Akrobaten sind. In extrem kalten Wintertagen würden die kleinen Vögel ohne dieses fettreiche Futter schnell verhungern, da sie einen hohen Energieverbrauch haben um ihre Körpertemperatur zu regulieren.Dazu gibt man auch Nüsse, Hirse, auch mal ein paar Mehlwürmer, Rosinen, Haferflocken (gefettet), Sonnenblumenkerne, Karotten, getrocknete Beeren, kleingeschnittenes Obst (beliebt bei der Wacholderdrossel), wobei man aufpassen muß, dass

nichts gefriert. Möglichst mürbe Äpfel, aufgespießt oder in Vierteln auf den Boden geworfen, wenn kein Schnee liegt, werden ebenfalls gern angenommen.

Ich rate jedoch ab, ein Wasserschälchen bereitzustellen. Zu trinken finden die Vögel zu dieser Jahreszeit genug, in Form von Schnee oder Tau. Ein unfreiwilliges Bad in klirrender Kälte würde zum Tod unserer gefiederten Freunde führen.Was ebenfalls nicht angeboten werden darf sind Reste (z.B.: von Kuchen, Brot und Kartoffeln, Gesalzenes und sonstige gewürzte Nahrungsmittel).

Am besten bietet man das Futter in einem Futterhäuschen an, das etwa 30x40cm Grundfläche und ein Dach haben sollte, damit kein Schnee auf die Nahrung fällt. Wird diese nämlich naß, schimmelt es und ist folglich ungenießbar.

Die Knödel müssen jedoch nicht unbedingt am Futterhaus befestigt werden, etwas Abstand ist sogar zu wünschen, denn bei dem Gedrängel kann es passieren, dass die Meisen zu kurz kommen.

Das Häuschen wird günstigerweise an einem ca. 1,50 m hohen Pfahl befestigt oder an einer Fensterbank (katzensicheren Standort auswählen). Die Reinigung erfolgt mindestens 1x in der Woche, denn Treffpunkt Futterhäuschen wird leider auch zu schnell zum Treffpunkt Krankheitserreger (auf Grund des liegengebliebenen Kots), so dass das von Menschenhand erbaute Gebilde, das eigentlich Leben retten soll, zur Todesfalle werden kann.

Hat man jedoch einmal angefangen zu füttern, so darf man damit nicht plötzlich aufhören. Die Vögel haben sich an die Futterstelle gewöhnt und erwarten dort auch Nahrung. Erst wenn das Wetter wieder milder wird sollte man die Fütterung langsam aber sicher reduzieren - Weiterfütterung bis es "wieder richtig schön" ist, ist ebenfalls ein Fehler, da die Vögel zu bequem werden würden und verlernen würden, bei warmen Temperaturen ihr Futter selbst zu suchen.

Schon im Sommer was für die Wildvögel tun:

Man kann zum Beispiel Sonnenblumenkerne aussähen und später die Köpfe der Pflanze abschneiden, um sie auf dem Speicher zu trocknen (aber wenn man nicht schnell genug ist und den richtigen Zeitpunkt verpasst, dann sollte man sich nicht wundern, wenn die Pflanzen im Garten o.ä. auf einmal keine Kerne mehr haben, weil die Vögel schon alles gefressen haben). Diese Köpfe sind geeignet zum Aufhängen an Bäumen und Sträuchern.

Zum Selbermachen :

Wie wäre es denn damit: in eine halbe Kokosnuss-Schale (oder auch einen Blumentopf) selbst gefertigtes Futter füllen?

Rezept:
etwas Talg schmelzen (z.B.100g) und vermischen mit verschiedenen Körnern, Sonnenblumenkernen, Weizenkleie (z.B. 150g). Diese Masse kann man dann in die Kokosnüsse füllen, die man aufhängen kann. Eine weitere Möglichkeit wäre, daraus Kugeln zu formen und in kleinen Netzen aufzuhängen.

© by Gerfila Mycke alias Bluey

 

Weitere, sehr ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Internet auf der Seite http://www.tierundnatur.de/winfuter.htm
   
 
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