Flügelbruch!
oder Vorsicht bei zu langen Krallen
von Katrin Schwark
Mein Edelpapagei Chico leidet an zu schnellem Krallenwuchs. Trotz
dicker Äste nutzt er die Krallen nicht ab.
An einem Sonntag hängte ich neues Spielzeug in die Voliere.
Chico hängte sich ans Volierendach und spielte auch gleich
damit. Nach einiger Zeit kam es mir dann aber komisch vor, wie er
da hing. Da er aber normalerweise schreit, wenn was nicht in Ordnung
ist, dachte ich mir noch nichts dabei. Als er aber nach ca. 30 Minuten
noch immer so hing , ging ich nachschauen.
Erst dachte ich, dass er sich nur im Seil verfangen hätte
und machte ihn los. Er sprang dann auf den nächsten Ast, und
da sah ich, dass mit dem rechten Flügel etwas nicht stimmte.
Ich holte ihn heraus und dabei bemerkte ich, dass der Flügel
total verdreht war.
Leider gibt es bei mir keinen Tierarzt, der sich mit Papageien
auskennt. Ein Tierarzt aus Tübingen erklärte sich sofort
bereit, ihn anzuschauen. Nach 1,5stündiger Fahrt kamen wir
endlich an. Bei Chico wurde dann beim Röntgen eine Oberarmfraktur
festgestellt.
Er bekam für ca. 2 Wochen einen Verband und musste ruhig sitzen.
Noch schlimmer als nicht fliegen zu können, war für ihn
die Tatsache, dass er von seiner Henne getrennt war.
Chico nach Abnahme des Verbandes
Nach dem Entfernen des Verbands wurde er nochmals untersucht, und
mir wurde gesagt, dass er wieder richtig fliegen könne. Zunächst
ließ er den Flügel noch etwas hängen, aber nach
einer Woche begann er damit, Flugversuche zu unternehmen. Heute
fliegt er wieder genauso gut wie vor dem Unfall. Aber es hätte
auch anders kommen können.
Und das alles nur, weil sich seine Krallen im Seil verfingen, er
dann versuchte sich zu befreien und dabei seine Flügel aus
dem Gitter hängte. Dann noch eine verkehrte Drehung und schon
war es passiert.
Achtet also bitte drauf, dass die Krallen nicht zu lang sind. Lieber
den Stress, einmal öfter zum Schneiden, als so eine Verletzung.
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