Wann ist eine Fütterung erforderlich?
Bei geschlossener Schneedecke und/oder bei Dauerfrost über
mehrere Tage.
Soll man die Vögel
schon bei milder Witterung an die Futterplätze gewöhnen?
Eigentlich nicht, und wenn, dann erst im Spätherbst beginnen
und nur sehr sparsam füttern.
Wann soll man die
Winterfütterung beenden?
Im Frühjahr rechtzeitig vor Beginn der Brutsaison. Die Vögel
müssen sich wieder umstellen auf ausschließlich natürliche
Nahrung und sie dürfen auf keinen Fall ihre Jungen mit dem
angebotenen Winterfutter aufziehen! Alle Jungvögel werden zunächst
mit Insekten, Würmern, Larven, also proteinreicher Nahrung,
versorgt. Wird das bequem zu erreichende Körnerfutter weiterhin
angeboten, würden die Vogeleltern auch ihre Jungen damit versorgen.
Dies würde allerdings zu einer Mangelernährung, mitunter
zum Tode der Jungen führen.
Zu welcher Tageszeit
wird gefüttert?
Die Vögel haben während der langen kalten Nacht viel an
Energie verbraucht, um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten.
Daher ist es wichtig, dass sie morgens beim Hellwerden sofort Nahrung
finden. Aus dem gleichen Grunde soll man rechtzeitig vor Beginn
der Abenddämmerung füttern.
Der Futterplatz
- darf nicht zu nahe an Gebüsch oder ähnlichen Versteckmöglichkeiten
für Katzen stehen,
- muß regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden,
da sich gerade bei feuchter, frostfreier Witterung sehr schnell
Krankheitskeime, u.a. auch die für Menschen gefährlichen
Salmonellen, vermehren, an denen unsere gefiederten Freunde erkranken
und sterben können.
- Meisen kommen gut mit hängenden Futtersilos
zurecht, Amseln, Sperlinge, Grünfinken benötigen festen
Boden unter den Füßen, also fest stehende Futterhäuser.
Sie fressen auch gerne aus auf der Erde stehenden Schalen (großen
Blumenuntersetzern).
Was wird gefüttert?
Körnerfresser bekommen eine gute Winterfuttermischung, wie
sie im Handel erhältlich ist. Weichfressern kann man das im
Handel erhältliche Fettfutter geben, das man aber auch leicht
selber herstellen kann. Nüsse sind bei vielen Arten sehr begehrt.
Amseln lieben (ungeschwefelte!!) Rosinen und Äpfel. Äpfel
dienen allen Arten nicht nur als Nahrung, sondern sie nehmen dadurch
auch Flüssigkeit auf, die ihnen bei Frost nicht zur Verfügung
steht.
Ungeeignet sind alle gesalzenen und gewürzten Speisen, Brot
darf nicht verfüttert werden.
Wasser
in offenen Vogeltränken sollte bei Frost nicht angeboten werden,
die Vögel könnten darin baden und dann erfrieren.
Ein schnelles
Rezept für eine Fettfuttermischung:
Feine Haferflocken mit etwas gutem Speiseöl verrühren.
Nur soviel Öl nehmen, dass es von den Haferflocken vollständig
aufgesogen wird. Eine Handvoll ungeschwefelte Rosinen hinzufügen
- fertig! Die Mischung schmeckt allen besser als gekauftes Fettfutter
und kostet wenig.Wenn man das Öl heiß macht, können
auch gröbere Haferflocken und andere Getreideflocken verwendet
werden, da die Flocken unter Hitze das Öl besser aufnehmen.
Die Mischung darf nicht zu ölig sein, da sonst die Gefahr besteht,
dass sich die Vögel ihr Gefieder verschmutzen.
Etwas aufwändiger, aber auch sehr lecker:
Sofern man vom Schlachter frischen Rindertalg bekommt, kann man
diesen kleinschneiden und bei mäßiger Hitze im Topf oder
in der Mikrowelle auslassen, dann ebenfalls mit Getreideflocken
mischen.
Weitere Tipps finden Sie in unserem Bericht
über die Winterfütterung
im Pirol, Ausgabe 2, Dezember 2001.
Autor: Dagmar Heidebluth
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