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Meine Kakadus - meine Probleme
von Ursula |
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Schwarze Kulleraugen Kakadus Sie haben sich in mein
Herz geschlichen und mich verzaubert. Für mich stand fest: Kakadus
müssen es sein.
Eigentlich wollte ich ja alles richtig machen und hab mir gleich zwei
junge Weißhaubenkakadus gekauft, die sich schon kannten. Die
beiden waren Handaufzuchten und 10 Monate alt, als sie direkt vom
Händler bei mir einzogen. |
Bei den vielen Recherchen, die ich über die Kakadus führte,
las ich immer wieder von aggressiven Hähnen, die sogar vor
der Tötung ihrer Henne nicht zurückschrecken.
Ich kam schließlich zu der Überzeugung, dass die Aggressionen
gegenüber dem Partner eventuell durch Gruppenhaltung vermieden
oder zumindest abgeschwächt werden könnten.
Aus diesem Grunde nahm ich zwei weitere Weißhaubenkakadus
bei mir auf, Gruppenhaltung war der Plan. Sie sind ein festes Pärchen:
Sie 15 Jahre alt, er geschätzte 40-50 Jahre.
Beide hatten schon eine wahre Odyssee hinter sich: Der Hahn wurde
nach einem Todesfall von einem Jungen übernommen und lebte
14 Jahre als Einzelvogel, bis er zu der Henne kam. Beide wanderten
innerhalb mehrerer Jahre von einem Besitzer zum nächsten, bis
sie dann bei mir landeten.
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Weißhaubenkakadu-Henne Marobe |
Weißhaubenkakadu-Hahn Coco |
Wirklich gepasst haben die beiden für eine Gruppenhaltung
aber nicht, denn sie waren schon alt und aufeinander eingespielt.
Mit den beiden Jungen hätte wohl ein jüngeres und eventuell
andersartiges Pärchen besser harmoniert.
Aber heimatlos, gerupft und verzweifelt sollte ihre Reise bei mir
ein Ende finden.
Die Gruppe lebte gut ein Jahr zusammen ohne Zwischenfälle.
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Dann fing der junge Hahn sein Treiben an. Er legte sich
aber ausgerechnet nur mit der jungen Henne an, eigentlich hätte
er seine Aggressionen ja an dem anderen Pärchen auslassen können.
Er zog es aber vor, auf die junge Henne loszugehen, die eines Tages
eine Verletzung am Oberschnabel davontrug. Also wurden sie vorerst
getrennt.
Die Wunde fing gut an zu heilen und die dumme Henne wollte
unbedingt wieder zum Hahn. Die beiden waren so glücklich zusammen
und ließen sich nicht trennen.
Die noch dümmere Besitzerin, nämlich ich, ließ
sich breitschlagen und so hab ich die beiden alleine gelassen. |
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Kakadu-Gruppe |
Alles sah friedlich aus und ich meinte, dass der Hahn nun wieder
zur Ruhe gekommen sei.
Aber einige Stunden später das große Erwachen: Es war
ein regelrechtes Blutbad angerichtet und der Oberschnabel der Henne
durchgebissen.
Die Kakadus nahmen das ganz cool und ich war verzweifelt.
Eine erneute, nun endgültige Trennung musste sein.
Nach 2 Wochen füttern aus der Futterspritze konnte die Henne
wieder selber fressen.
Der Schnabel ist mittlerweile wieder funktionsfähig gewachsen.
Unbeaufsichtigt dürfen die beiden nicht mehr zusammen.
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Henne Kuki mit Schnabelverletzung |
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Allerdings sind die beiden immer noch ein verschmustes Paar, wenn
ich dabei bin. Sobald ich außer Sichtweite bin, beginnt der
Hahn eine Jagd auf die Henne, die dann sofort panisch flüchtet.
Deshalb gönne ich ihnen nur unter Aufsicht einige Schmusestunden
am Tag.
Nun frag ich mich natürlich, ob der Hahn sein Leben wirklich
alleine verbringen muss oder ob es mit einer anderen Henne besser
klappen könnte.
Hahn Niki und Henne Kuki beim Schmusen
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Auch die junge Henne musste dann von dem alten Pärchen
getrennt werden, nachdem es unter den Hennen heftige Auseinandersetzungen
gab.
Neben dem alten Pärchen hatte ich nun den jungen Hahn und die
junge Henne jeweils einzeln unterbringen müssen. |
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Nach diesen Vorfällen kam dann ein mittlerer Gelbhaubenkakadu
in unser Haus. Der Herr wurde 30 Jahre als Einzelvogel gehalten
und musste aus gesundheitlichen Gründen sein Zuhause verlassen.
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Dieser Hahn lebt jetzt mit der jungen Henne zusammen.
Hier kann man aber nur von einer Vergesellschaftung sprechen, denn
das, was ein Paar auszeichnet- ständiges Zusammensitzen und alle
Tätigkeiten gemeinsam und synchron zu verrichten, ist bei ihnen
nicht gegeben. Die beiden kraulen sich, wollen dabei aber nicht gesehen
werden. |
Mein Ziel, die Gruppenhaltung, sehe ich als gescheitert an. Das
alte Pärchen lebt für sich, die drei anderen versuche
ich nun so oft und so lange wie möglich unter Aufsicht zusammen
im Wohnraum zu lassen.
Obwohl ich eine Innenvoliere von 10 mal 3 m und eine genauso große
Außenvoliere habe, ist das immer noch zu klein. Sobald Paarverhalten
vorkommt, gehen die Probleme los. Eine Gruppenhaltung von Einzeltieren
wäre einfacher ...
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf: Eventuell kann ich ja doch
eines Tages die Trenntüren der Volieren wieder öffnen....
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