Pirol-Startseite Archiv/Download | User-Atelier | Fotoecke | Bastelecke | Gästebuch | Links | Redaktion | Impressum |  

Vogelarten Erscheinungsdatum: Oktober 2004
   

Die Harlekinwachtel (Coturnix delegorguei)
von Sandra Falb

Besonders faszinierend finde ich immer wieder Wachteln, davon haben es mir vor allem die kleineren Arten wie die Chinesische Zwergwachtel oder die Harlekinwachtel angetan.

Als ich die Harlekinwachtel das erste Mal auf Fotos sah, wurde mir schnell klar, dass ich ein Pärchen dieses hübschen Hühnervogels in meiner Voliere pflegen wollte.

Leider war es anfangs sehr schwierig an ein Pärchen zu kommen.

Ich klapperte einige Vogelzüchter ab, durchsuchte regelmäßig Anzeigen und besuchte Vogelmärkte, doch leider sollte es noch ein Jahr dauern, bis ich ein Pärchen erwerben konnte, da die Harlekinwachtel noch bis vor 1-2 Jahren in unserer Gegend selten gehalten und gezüchtet wurde.

Harlekinwachtel, Pärchen
   

Der lateinische Name der Harlekinwachtel lautet Coturnix delegorguei, sie stammt ursprünglich aus Afrika und Südarabien.

Sie ist ein Zugvogel, der in kleineren Gruppen und Schwärmen durch das Land nach Nahrung streift.

Besonders hübsch ist der Hahn gefärbt und seine ausgefallen gezeichnete Maske sieht von vorne betrachtet so aus, als würde er lachen.

Die Henne ist im Vergleich sehr unauffällig gefärbt, die Tiere erreichen eine Körperlänge von 15 – 18 cm.

Ich persönlich empfinde die Harlekinwachtel als eine sehr ruhige und von Haus aus zutrauliche Art, die sich sehr gut mit anderen Ziervögeln vergesellschaften lässt.

Ich empfehle nur ein Pärchen in einer Voliere zu pflegen. Es gibt allerdings auch Berichte darüber, dass manche Halter 2 oder mehrere Hennen mit einem Hahn vergesellschaften.

2 Hähne in einer Voliere zu halten ist nicht ratsam, weil sich die Tiere als Konkurrenten betrachten und es zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommen kann, bei denen meist das unterlegene Tier zu Tode gehackt oder gejagt wird.

Die Harlekinwachtel ist aber im Vergleich zu machen anderen Wachtelarten sehr verträglich.

Auch sollte sie nicht mit anderen größeren Wachteln oder gar Fasanen zusammen in einer Voliere gehalten werden, da größere Arten die kleineren schnell verletzen oder töten können.

Harlekinwachtel, Hahn

Harlekinwachtel, Hahn

 

Harlekinwachtel, Henne

Harlekinwachtel, Henne

Natürlich sind wie bei allen Wachteln gewisse Dinge in der Haltung zu berücksichtigen, damit sich die kleinen Hühnervögel auch wohl fühlen.

Die Voliere sollte mindestens 2 Quadratmeter aufweisen und 2 m hoch sein, damit sich die Tiere, sollten sie mal auffliegen, nicht die Köpfe einschlagen.

Außerdem sollte für ausreichend Versteckmöglichkeiten gesorgt werden, wie Wurzeln oder kleinere Baumstümpfe, frischen Tannen- oder Fichtenäste, Heu und so weiter.

Auch eine flache Schale mit Sand sollte nicht fehlen, da alle Wachteln sehr gerne scharren und ausgiebige Sandbäder genießen.

Als Futter reiche ich eine fertige Wachtelfuttermischung, die aus verschiedenen kleinen Sämereien und gebrochenen Maisstückchen besteht.

Zusätzlich verfüttere ich ab und zu Weichfutter mit Insekten und Ameisenpuppen sowie auch Lebendfuttertiere wie Heimchen oder Fliegenmaden, die gerne gefressen werden.

Mehlwürmer sollten nur selten und sparsam gegeben werden, da sie von vielen Wachteln nicht besonders gut vertragen werden und auch nicht wirklich ein wertvolles Lebendfutter sind.

Natürlich darf auch Grünzeug nicht auf dem Speiseplan fehlen, sehr beliebt sind Vogelmiere oder auch fein geschnittener Löwenzahn.

 

Harlekinwachteln am Futter

Besonders interessant finde ich auch das Werben des Hahnes mit einem Leckerbissen im Schnabel. Dabei versucht er unter ständigen Piepsgeräuschen seine Herzdame anzulocken, um ihr hinterher den Leckerbissen zu überreichen.

Die Zucht ist bei den Harlekins nicht ganz so einfach wie bei den meisten anderen Wachtelarten, viele Brutpaare haben auch durch die Maschinenbrut über viele Generationen hinweg den Brutinstinkt verloren und die Hennen brüten einfach nicht.

Wichtig ist auf alle Fälle für reichlich Versteckmöglichkeiten zu sorgen.

Das Gelege besteht zwischen 4 und 10 Eiern und nach 14 – 16 Tagen Brutzeit schlüpfen die Kücken, die von beiden Elterntieren im Normalfall gehudert und geführt werden.

Die Erstzucht gelang in Deutschland 1905.

Ich hoffe, dass ich auch mal das Glück habe, von meinem Pärchen Nachwuchs zu bekommen und beobachten zu können, wie sie aufwachsen.

 

 


Mitglied bei der Bannerwelt