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Vogelschau in Wals
von Utena |
Alle 2 Jahre veranstaltet unser Vogelverein in Wals (Nähe Salzburg/Österreich) Vogelausstellungen. In diesem Jahr war es wieder einmal so weit. Schon in den Ausstellungen zuvor versuchten wir, keine nebenaneinandergereihten Ausstellungskäfige zu zeigen, und es gab auch keine Preisrichter.
Unter anderem war das Thema und Ziel dieser Ausstellung, auf heimische Vogelarten aufmerksam zu machen, die inzwischen durch die starke landwirtschaftliche Nutzung und den dadurch weiträumig zerstörten Lebensraum in vielen Landstrichen Österreichs und Deutschlands teilweise sehr bedroht oder sogar verschwunden sind. Dies sollte verdeutlicht werden durch eine sehr große Rebhuhnvoliere, in der die fleißigen Helfer und Helferinnen eine Szene erschufen, in der nachgestellt wurde, wie früher Bauern in Schwerstarbeit ihre Felder bestellten und die Ernte einbrachten.
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In dieser Voliere, die den Besucher gleich am Anfang der Ausstellung empfing, wurde eine Rebhuhngruppe von ca. 25 Tieren gezeigt, die alle aus Nachzuchten stammen. Dort fand sich auch eine genaue Beschreibung des Lebensraums und der Verhaltensweisen dieser Vogelart, welche seit über 20 Jahren in der Gemeinde Wals nicht mehr zu beobachten ist.
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Die große Rebhuhnvoliere.
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Ein weiteres Ziel der diesjährigen Ausstellung war es, neben der Präsentation der heimischen Arten dem Besucher auch nahe zu bringen, dass viel im eigenen Garten für den Erhalt inzwischen selten gewordener Vogel- und Tierarten getan werden kann, wie z.B. das Anbringen geeigneter Nist- und Brutkästen in geschützter, vor Katzen unerreichbarer Lage. Auch wurde die richtige Winterfütterung von Waldvögeln vorgestellt.
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Eine Auswahl an Nistmöglichkeiten für Wildvögel.
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Ein ebenso großes Thema betraf die Gruppen- und Paarhaltung aller Vogelarten. So wurden in den großen Volieren nur Pärchen oder kleine Gruppen ausgestellt, oder es wurden Gemeinschaftsvolieren besetzt mit verträglichen Vogelarten gezeigt.
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In Österreich wird ab 2005 ein neues Tierschutzgesetz in Kraft treten, das eine Paarhaltung vorschreibt und Einzelhaltung nur in speziellen Ausnahmesituationen, wie z.B. die durch Handaufzucht und den Menschen fehlgeprägten Vögel, erlaubt. Auch wird die kommerzielle Handaufzucht ab 2005 in Österreich verboten sein. Genauso wurden die Mindestkäfiggrößen für die einzelnen Ziervögel heraufgesetzt. So braucht ein Vogel ab einer Körperlänge von 30 cm eine Käfiggröße von 2m Länge, 2m Höhe und 1,5m Tiefe, und ab 40 cm Körperlänge sind die Maße von 4m Länge, 2m Höhe und 1,5m Tiefe nicht zu unterschreiten. Für jedes weitere Paar muss die Voliere um 50% vergrößert werden.
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Ich persönlich begrüße diese neue Gesetzgebung sehr, denn wie wir alle wissen, wird ein Großteil der gehaltenen Ziervögel in privater Hand in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Natürlich werden diese Maße vorerst nicht kontrolliert und so bleibt auch nur wirklich zu hoffen, dass sich viele an die neue Regelung halten. Doch man hat mit diesem neuen Gesetz sicherlich leichter die Möglichkeit beim zuständigen Amtstierarzt schwere Verstöße zu melden.
Anbei nun ein paar Fotos von den Volieren:
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Zusätzlich arbeitete unser Verein in den letzten 6 Jahren auch zu anderen Themengebieten und mit anderen Vereinen zusammen. In diesem Jahr waren es die Salzburger Kakteenfreunde, die in liebevoller Kleinarbeit eine tolle Welt bekannter und seltener Kakteenarten, ihre Pflege und Vorlieben sowie ihre Vermehrung zeigten. Zudem dokumentierten sie, aus welchen Teilen dieser Erde diese teilweise filigranen Pflanzen kommen.
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Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden, wie unser Verein in den letzten Jahren versucht, die Ausstellungen zu gestalten und Themenschwerpunkte aufzugreifen, wie die der Paar- oder Gruppenhaltung sowie bedrohter heimischer Vogelarten. Natürlich ist das auch nicht jedermanns Geschmack, und viele Züchter erwarten nach wie vor eben die Preisrichter für ihre Nachzuchten, damit sie wissen, ob sie ihrer Linie treu bleiben können. Doch für den Laien oder "normalen Besucher" sagt ein Punkteschild auf dem Ausstellungskäfig nichts und er erkennt auch nicht, warum dieser Wellensittich 86 Punkte, ein anderer 90 Punkte erreicht hat. Darum denke ich, dass es sicherlich auch sehr interessant und vor allem wichtig ist, auf die Problematik der heimischen sowie auch der Ziervögel in privater Haltung aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, wie man ihnen eine möglichst artgerechte Haltung bieten kann.
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