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Reiseberichte Erscheinungsdatum: Dezember 2004
   

Vogelschau in Wals
von Utena

Alle 2 Jahre veranstaltet unser Vogelverein in Wals (Nähe Salzburg/Österreich) Vogelausstellungen. In diesem Jahr war es wieder einmal so weit. Schon in den Ausstellungen zuvor versuchten wir, keine nebenaneinandergereihten Ausstellungskäfige zu zeigen, und es gab auch keine Preisrichter.

Unter anderem war das Thema und Ziel dieser Ausstellung, auf heimische Vogelarten aufmerksam zu machen, die inzwischen durch die starke landwirtschaftliche Nutzung und den dadurch weiträumig zerstörten Lebensraum in vielen Landstrichen Österreichs und Deutschlands teilweise sehr bedroht oder sogar verschwunden sind. Dies sollte verdeutlicht werden durch eine sehr gro�e Rebhuhnvoliere, in der die fleißigen Helfer und Helferinnen eine Szene erschufen, in der nachgestellt wurde, wie fr�her Bauern in Schwerstarbeit ihre Felder bestellten und die Ernte einbrachten.

Arbeiter

Volierenbeschriftung

In dieser Voliere, die den Besucher gleich am Anfang der Ausstellung empfing, wurde eine Rebhuhngruppe von ca. 25 Tieren gezeigt, die alle aus Nachzuchten stammen. Dort fand sich auch eine genaue Beschreibung des Lebensraums und der Verhaltensweisen dieser Vogelart, welche seit �ber 20 Jahren in der Gemeinde Wals nicht mehr zu beobachten ist.

Rebhuhnvoliere

Die gro�e Rebhuhnvoliere.

Ein weiteres Ziel der diesjährigen Ausstellung war es, neben der Präsentation der heimischen Arten dem Besucher auch nahe zu bringen, dass viel im eigenen Garten f�r den Erhalt inzwischen selten gewordener Vogel- und Tierarten getan werden kann, wie z.B. das Anbringen geeigneter Nist- und Brutkästen in geschützter, vor Katzen unerreichbarer Lage. Auch wurde die richtige Winterfütterung von Waldvögeln vorgestellt.

Futterangebot für Wildvögel
Vogelnistk�sten

Eine Auswahl an Nistmöglichkeiten für Wildvögel.

Ein ebenso großes Thema betraf die Gruppen- und Paarhaltung aller Vogelarten. So wurden in den gro�en Volieren nur Pärchen oder kleine Gruppen ausgestellt, oder es wurden Gemeinschaftsvolieren besetzt mit verträglichen Vogelarten gezeigt.

In �sterreich wird ab 2005 ein neues Tierschutzgesetz in Kraft treten, das eine Paarhaltung vorschreibt und Einzelhaltung nur in speziellen Ausnahmesituationen, wie z.B. die durch Handaufzucht und den Menschen fehlgeprägten Vögel, erlaubt. Auch wird die kommerzielle Handaufzucht ab 2005 in Österreich verboten sein. Genauso wurden die Mindestkäfiggrößen f�r die einzelnen Ziervögel heraufgesetzt. So braucht ein Vogel ab einer Körperlänge von 30 cm eine Käfiggrö�e von 2m Länge, 2m Höhe und 1,5m Tiefe, und ab 40 cm Körperlänge sind die Maße von 4m Länge, 2m Höhe und 1,5m Tiefe nicht zu unterschreiten. F�r jedes weitere Paar muss die Voliere um 50% vergrößert werden.

Volieren

Ich persönlich begrüße diese neue Gesetzgebung sehr, denn wie wir alle wissen, wird ein Großteil der gehaltenen Ziervögel in privater Hand in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Nat�rlich werden diese Ma�e vorerst nicht kontrolliert und so bleibt auch nur wirklich zu hoffen, dass sich viele an die neue Regelung halten. Doch man hat mit diesem neuen Gesetz sicherlich leichter die Möglichkeit beim zuständigen Amtstierarzt schwere Verstöße zu melden.

Anbei nun ein paar Fotos von den Volieren:

Voliere
Voliere
Voliere
Voliere

Zus�tzlich arbeitete unser Verein in den letzten 6 Jahren auch zu anderen Themengebieten und mit anderen Vereinen zusammen. In diesem Jahr waren es die Salzburger Kakteenfreunde, die in liebevoller Kleinarbeit eine tolle Welt bekannter und seltener Kakteenarten, ihre Pflege und Vorlieben sowie ihre Vermehrung zeigten. Zudem dokumentierten sie, aus welchen Teilen dieser Erde diese teilweise filigranen Pflanzen kommen.

Kakteen
Sukkulente Sukkulente

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden, wie unser Verein in den letzten Jahren versucht, die Ausstellungen zu gestalten und Themenschwerpunkte aufzugreifen, wie die der Paar- oder Gruppenhaltung sowie bedrohter heimischer Vogelarten. Natürlich ist das auch nicht jedermanns Geschmack, und viele Züchter erwarten nach wie vor eben die Preisrichter f�r ihre Nachzuchten, damit sie wissen, ob sie ihrer Linie treu bleiben können. Doch f�r den Laien oder "normalen Besucher" sagt ein Punkteschild auf dem Ausstellungsk�fig nichts und er erkennt auch nicht, warum dieser Wellensittich 86 Punkte, ein anderer 90 Punkte erreicht hat. Darum denke ich, dass es sicherlich auch sehr interessant und vor allem wichtig ist, auf die Problematik der heimischen sowie auch der Zierv�gel in privater Haltung aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, wie man ihnen eine möglichst artgerechte Haltung bieten kann.

Sukkulente
 
 

 


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