Krümel - Die Erfolgsgeschichte eines Graupapageien
von Marita (Tweety1212) |
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Krümel ist eine Handaufzucht (HA) und war von Anfang an ein kleiner Problemvogel. Sehr anfällig für Krankheiten, sie hatte Zehenfehler, fraß nichts außer Brei, teilweise wirklich zum Verzweifeln..... Aber mal von Anfang an:
Krümel wurde am 08. November 2003 als zweites Küken geboren. Sie kommt aus der Zucht meines Vaters, wo es bisher nie Probleme mit Krankheiten gab. Nur dieses Mal. |
Als mein Vater die beiden Küken mit der fünften Woche zur HA nach Hause brachte, war es offensichtlich: Krümel hinkte von ihrer Entwicklung hinterher. Aber leider nicht nur ein paar Tage, nein gleich Wochen. Ihr Schnabel war noch vollkommen gerade, ihre Zehen hatten eine Fehlstellung und sie fraß nicht richtig, sondern sie würgte ihr Futter immer wieder hoch um es dann zu essen. Alles schien gegen sie zu sprechen, auch die TA, die wir anriefen, sagten alle, solch ein Vogel sei nicht überlebensfähig. Doch alles kam ganz anders.
Ich hatte gerade mein Abitur geschafft und somit sehr viel Zeit. Also hatte ich die beiden, Krümel und ihre Schwester, unter meine Fittiche genommen. Ich fütterte beide jeden Tag und spielte mit ihnen. . Krümels Schwester entwickelte sich auch ganz normal zu einem stattlichen Kongo-Graupapagei. Sie lernte schnell Fliegen und auch das selber Fressen funktionierte mit der 14. Woche wunderbar. Sie kam dann zu ihren neuen Besitzern.
Nur Krümel war noch bei mir. Sie konnte nicht fliegen, nicht fressen, nicht mal richtig auf einer Stange sitzen. Aber trotz ihrer schlechten Entwicklung ging es ihr sehr gut.
Da Krümel mittlerweile aber auch schon 13 Wochen alt war, in ihrer Entwicklung noch immer zurückhing und wir uns nicht sicher waren, ob eine fremde Person diesen Elan und Einsatz für Krümel aufbringen würde, hatten meine Eltern mir nach langem Hin und Her Krümel geschenkt.
Damit fingen die Sorgen und Nöte aber erst richtig an. Krümel musste weiterhin mit dem Babybrei gefüttert werden. Aber nur den speziellen, andere rührte sie nicht an. Dann war es soweit, dass ich Krümel nicht mehr mit dem Löffel füttern musste, sondern ihr den Brei lediglich auf einem flachen Teller geben musste und sie fraß den Teller ratzekahl leer. |
Das war zwar schon mal ein kleiner Erfolg, denn sie fraß ja alleine, allerdings rührte sie noch immer nichts anderes an.
Ich probierte alles, d.h. sie bekam Körnerfutter, gekeimtes, normales, gekochtes, alles was es gab, aber es war nichts zu machen. Sie wollte nicht fressen. Ich probierte es mit Obst und Gemüse , aber alles schien vergebens zu sein. Sie fraß und fraß nichts außer ihrem Brei. |
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Und fliegen wollte sie auch noch immer nicht. Und das, obwohl wir ihr immer die Möglichkeit gegeben hatten es zu lernen.
Bis ich im Vogelforum vom Clickertraining gelesen habe. Das war unser erster Durchbruch. Ich fing an mit ihr zu clickern und versuchte ihr hiermit das Fliegen beizubringen. Und siehe da, nach einer Weile konnte sie kurze Strecken fliegen. Immer nur geradeaus und auch sehr schwerfällig, aber sie flog. Ich war so stolz auf meine Kleine, das ist unbeschreiblich.
Bis ich eines Tages, sie saß gerade auf meiner Schulter, merkte, dass sie sehr laut atmete. Ich hatte mich in der Zwischenzeit auch mit der Volkskrankheit von Graupapageien, Aspergillose, auseinandergesetzt und wusste, dass sie es auch haben könnte. Also suchte ich einen vogelkundigen TA in meiner Nähe und wurde auch fündig. Und das tollste war, er war nur 20 Minuten von mir entfernt. Ich fand es superklasse, damals.
Na ja, ich fuhr dann im März 2004 mit ihr zu dieser TA diese sie schaute sie an und ihre ersten Worte waren „Der ist aber gut im Futter.“ Ich dachte: Bitte was? Ich war froh, dass Krümel damals 465 g wog und war da auch stolz drauf. Immerhin mussten wir sehr dafür kämpfen, dass sie überhaupt richtig fraß, denn selbst ihren Brei verschmähte sie mittlerweile ab und zu. Na ja, die TÄ guckte sie sich an und sagte, die Nase sei verstopft. Sie machte Krümels Nase sauber und danach war es auch wieder gut. Ich hatte sie noch auf die Aspergillose angesprochen, und sie sagte mir, dass Jungvögel solch eine Krankheit nicht hätten. Ich als ahnungsloser Halter hatte ihr das geglaubt, leider.
Mittlerweile hatte ich Krümel auch schon ein wenig Obst/ Gemüse unter ihren Brei schmuggeln können. Das war für mich ein großer Durchbruch, der zweite.
Sie fraß das Gemüse zwar noch immer nicht roh, aber wenn es in kleinen Mengen in ihren Brei gemischt war, fraß sie es. Die einzige Frucht, die sie damals wirklich mochte und auch ab und zu mal roh gegessen hatte, war die Sternfrucht. Allerdings war diese dann aber auch nicht mehr immer zu haben in den Geschäften und nach einer längeren Pause verschmähte sie auch diese.
Aber wozu gibt es Clickertraining und so tolle Profis im Forum? Natürlich um mir zu helfen. Sie hatten mir damals geraten, Gemüse und Obst einfach ins Clickertraining einzubauen und Krümel zu belohnen, wenn sie in die Frucht reinbeißt. Und es kann jeder sagen, das sei Zufall, aber sie fraß auf einmal wesentlich mehr Obst und Gemüse, was ich ihr anbot. Das war dann unsere dritter Durchbruch. Aber es folgen natürlich noch viele mehr und die kleinen sollte man nie vergessen, denn erst die haben zu den großen Erfolgen geführt.
Allerdings folgt auf jeden Durchbruch auch etwas Negatives. Und es folgte. Krümel schrie mich an. Nicht weil ich ihr fehlte oder so..... Das war die ganze Zeit klar, denn sie schrie nur, wenn ich da war. Ich konnte sie kraulen, soviel ich wollte, sie schrie. Ich konnte mit ihr spielen, mit ihr knuddeln aber nichts half. Und ich war fix und fertig mit meinen Nerven. Wußte nicht, was los war und wie ich ihr helfen konnte.
Und sie fing auch wieder an laut zu atmen, nun aber auch, wenn sie sich nicht angestrengt hatte. Zu diesem Zeitpunkt kam alles zusammen. Es war fürchterlich.
Ich fuhr dann wieder zu unserem TA. Allerdings war die ‚Expertin’ selber krank und hatte eine Vertretung, die auch ein bisschen Ahnung von Vögeln haben sollte. Ich war noch immer überzeugt davon, dass ich einen vogelkundigen Arzt vor mir stehen hätte. Ich nannte ihm die Probleme und endlich röntgte er sie.
Das Ergebnis der Untersuchung: Sie hatte ‚Luft im Magen’. Sie bekam Bird Bene Bac und alles wurde besser, wirklich, auch wenn es mir keiner glaubt. Nochmals sprach ich den TA auf Aspergillose an, und dieses Mal sagte man mir, mein Vogel hätte eine super Lunge und saubere Luftsäcke. Ich glaubte ihm.
Aber das laute Atmen wurde nicht besser und ich machte mir Sorgen.
Ich war noch ein drittes und letztes Mal dort und wieder wurde nur die Nase gereinigt. (Was ja hätte wirklich stimmen können, da sie Brei alleine aus einem Teller gegessen und sich dabei wirklich zugesaut hatte)
Ich fragte nach der Luft im Magen, da die anderen mir nicht sagen konnten, was es war. Ihre Antwort war „Sie sind selber schuld“. Auch auf meine Nachfrage, was ich falsch gemacht haben könnte, konnte sie mir nicht antworten. Und das war zuviel. Ein vogelkundiger TA hätte mir doch Tipps geben können müssen, oder? |
Wir machten auch weiterhin Clickertraining und es lief immer besser. Krümel wurde aktiver und neugieriger. Sie fing an alleine zu spielen und auch neuen Dingen konnte sie mehr abgewinnen. Sie war im ganzen, für Krümels Verhältnisse, ein munterer und neugieriger Vogel. Bis auf das laute Atmen....
Drei Wochen nach meinem letzten TA-Besuch fuhr ich zur Tierklinik nach Hannover. Ich wollte Gewissheit, denn irgendetwas stimmte nicht mit ihr, auch wenn sie einen fidelen Eindruck machte. |
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Es war ein Montag, an dem ich nach Hannover fuhr, das erste Mal alleine auf der Autobahn, schon alleine das machte mich ja fast fertig. Als ich dann allerdings die Diagnose von Krümels Untersuchung hörte, war es noch viel schlimmer....
Sie hatten sie geröntgt, ihren Kot, den sie, kurz bevor wir da waren, abgesetzt und der fürchterlich gestunken hatte, (sie muss ihn die 2 Stunden angehalten haben) untersucht und mich dann wieder ins Behandlungszimmer geholt.
Ich war furchtbar aufgeregt, denn ich wusste ja nicht, was auf mich zukommt und die ganze Zeit habe ich meine kleine Maus schreien gehört.
Sie zeigte mir zuerst das Röntgenbild und fuhr mit ihrem Finger über eine große Fläche, die sehr aufgedunsen aussah. Ja, auch auf Röntgenbildern können Sachen so aussehen.
Die Luft im Magen.....
Krümel hatte zwar aufgehört zu schreien, aber ihre Mägen waren noch immer ‚aufgeblasen’. Und erst da erfuhr ich, dass Krümel Hefepilze hat. Ich wusste nicht, was das ist, und hatte auch keine Ahnung, woher das kommen konnte. Ich fragte die TÄ und sie sagte mir, dass viele Jungvögel, speziell HA, solche einen Befall von Hefepilzen hätten. Und endlich hatte ich meine Antwort, die mir die andere TÄ nicht geben konnte. Ich konnte im Grunde nichts dafür, da Krümel eh immer sehr anfällig ist für solche Sachen.
Allerdings war sie noch nicht fertig mit dem Röntgenbild.......
Sie zeigte mir Schatten in der Lunge und in den Luftsäcken, sehr gut sichtbar, und sagte mir, dass meine Krümel fortgeschrittene Aspergillose hätte.
Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen, auch wenn ich mich darauf eingestellt hatte, aber ich hatte noch immer gehofft, Krümel sei nicht von dieser Krankheit befallen. Und dann auch noch fortgeschritten. Es war furchtbar, ich hatte es die ganze Zeit geahnt, aber nichts unternommen. Stattdessen hatte ich einer TÄ geglaubt die mehr Ahnung von allem anderen hat, aber nicht von Papageien.
Krümel war zu dieser Zeit gerade mal 9 Monate alt.
Das kleinere Übel war zu diesem Zeitpunkt, dass Krümels Ring abgemacht werden musste, da sie sich durch ihre Zehenfehlstellung die Füße wundgelaufen hatte.
Ich bekam Medikamente gegen die Aspergillose , die ich ihr drei Wochen am Stück geben und dann drei Wochen Pause machen musste.
Wir machten zu dieser Zeit vermehrt Flugtraining und ich war das erstemal froh darüber, dass sie ihren Brei so heiß und innig liebte,denn darüber bekam sie ab jetzt ihre Medikamente. |
Allerdings merkte man ihr sehr schnell an, dass ihr diese Behandlung sehr zu schaffen machte, den einen Tag würgte sie, den anderen Tag saß sie wieder teilnahmslos auf ihrer Stange. Und sie verlor Gewicht. Und das nicht wenig. Sie wog zum Anfang der Behandlung 440 g und war nun auf einem Gewicht von 415 g. Außerdem wurde ihr Gefieder spröde und ihre Schwanzfedern wuchsen nicht mehr richtig nach oder brachen ab. Es war für Krümel eine harte Zeit und nach sechs Wochen fuhren wir wieder zur Kontrolle.
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Die Aspergillose trat den Rückzug an und es ist schon wesentlich besser geworden, aber noch immer war sie nicht so gesund, dass man aufhören konnte. Und sie bekam wieder Medikamente. Wieder drei Wochen Therapie, drei Wochen Pause.
Und sie wog nur noch 400 g.
Es war zum Heulen, sie fraß und fraß, aber nichts regte sich. Die TÄ sagte, das Gewicht, was sie jetzt habe, müsse sie halten, sonst werde es gefährlich. Aber Gott sei Dank schien sie die nächsten Wochen nicht mehr viel abzunehmen. Lediglich ein paar Gramm, die zu verkraften waren.
Mittlerweile ist es Ende Juni und Krümel darf eine Pause machen von den Medikamenten. Dafür kam am 04. Juli, kurz vor ihrer erneuten TA Kontrolle, eine große Überraschung auf Krümel zu. Aber diesmal eine sehr positive. |
Eumel zog ein!
Wer ist Eumel, fragt ihr euch sicherlich? Tja, dass Eumel plötzlich da ist, war eine Kurzschlussreaktion. Und die beste, die ich je hatte.
Da ich seit geraumer Zeit für Krümel einen Partner suche, der im gleichen Alter, ein Männchen und auch noch eine NB sein sollte, zog Eumel kurzerhand bei uns ein.
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Eumel ist am 01. April 2004 geschlüpft und eine NB und auch noch ein Männchen. Und es war purer Zufall, dass ich ihn gefunden habe.
Im Vogelforum war eine Userin, die hatte ein Foto von ihren drei Babys reingestellt und dazugeschrieben, dass das Weibchen am nächsten Tag abgeholt wird, ein Männchen behalten sie und für eins suchen sie noch ein schönes Zuhause. Innerhalb von zwei Tagen war abgeklärt, dass ich das dritte Baby kaufen kann. Ich war überglücklich, aber Krümel ahnte noch nichts von ihrem Glück.
Ich machte mir allerdings auch ein wenig Sorgen, immerhin war Krümel lange Zeit alleine, ich war ihre Bezugsperson und wer weiß, ob sie Artgenossen überhaupt noch kannte????? Ich machte mir sehr viele Gedanken, aber trotzdem war ich glücklich einen Partner für meine Maus gefunden zu haben. |
Nachdem wir Eumel abgeholt hatten und es schon reichlich spät war, setzten wir ihn in Ruhe in einen Käfig, damit er sich erst mal in seinem neuen Zuhause umsehen konnte.
Schon am nächsten Tag hatten wir ihn rausgelassen und die ersten Annäherungsversuche von Krümel musste er über sich ergehen lassen. |
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Krümel zeigte keine Anzeichen von Aggressionen, sondern empfing ihn, bildlich gesprochen, mit offenen Armen. Ich habe mich so sehr gefreut, dass die beiden sich offensichtlich nicht hassen, sondern daraus tatsächlich etwas werden könnte. Natürlich gab es ab jetzt für Krümel etliches zu lernen, was ich ihr nicht beibringen konnte, aber auch das hat sie liebend gern getan.
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Nach einem Tag fraßen die beiden zusammen, wohlgemerkt Körner..... |
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Und Krümel entwickelte sich plötzlich zu einem fast normalen Graupapageien. Es war nicht zu fassen, ich war seit fast einem Jahr bemüht, ihr alles zu geben, was ich konnte (da noch kein Partner in Aussicht war), und nun sehe ich auf einmal, von heute auf morgen einen glücklichen kleinen Grauen vor mir. Ich freute mich riesig für Krümel, denn endlich schien sie sie selbst sein zu dürfen.
Allerdings schien es für sie doch stressig gewesen zu sein.....
Ihre Aspergillose wurde wieder schlimmer. Zum zweiten Mal fiel eine Welt für mich zusammen. Da wir noch immer täglich Flugtraining machen und sie nur noch Futter aus Menschenqualität zu fressen bekommt, hätte es ja besser werden müssen.....
Also bekam sie nochmals Medikamente.
Aber dafür lief zu Hause bei den beiden alles sehr gut. Sie mochten sich und die ersten Annäherungsversuche wurden gestartet.
Leider noch ein wenig grob und unerfahren versuchte Krümel bei Eumel eine Feder rauszurupfen, statt ihn zu kraulen. Aber er nahm ihr das nicht übel, leider war danach aber auch nicht mehr viel vom gegenseitigem Kraulen zu sehen.
Nach ca. 4 Wochen kam schon wieder ein Schock auf uns alle zu.
Es war Samstagabend, alle TÄ hatten zu und Krümel schleimte und roch sehr unangenehm aus ihrem Schnabel. Sie zog jedes Mal, wenn sie etwas berührte, einen langen Schleimfaden mit sich hinterher. Ihr Kot war nicht in Ordnung und sie roch wirklich bestialisch aus ihrem Schnabel.
Als erstes hatte ich in Hannover in der Kleintierklinik angerufen, weil dort ja immer ein Notdienst zur Verfügung stehen sollte. Leider konnte man mir dort nicht anders helfen, als mich an den Notarzt in Hannover zu verweisen. Dieser sogenannte Notarzt war der unfreundlichste TA, den ich je gehört habe. Ich war völlig aufgelöst und er wollte mir nicht helfen. Zitat: „Er wolle und könne nicht in die Behandlung der Tierklinik dazwischenfunken!“ Ich fand es unerhört, immerhin war Krümel mit diesem Leiden nicht in Behandlung und ich hatte noch immer keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich hatte mich im Internet durch sämtliche Seiten gelesen, um einen noch annähernd vogelkundigen TA aufzutreiben, aber keine Chance. Die, die ich anrief, waren, trotz dass sie im Internet standen, nicht vogelkundig. Aber Hut ab vor denen, denn sie sagten mir sofort, dass sie nichts machen könnten, da sie sich mit Vögeln nicht auskennen würden.
Ich machte mir immer mehr Sorgen, was wäre, wenn sie so schwer krank ist, dass der TÄ sie einschläfern muss? Solche Gedanken waren in diesen Momenten durch meinen Kopf geflogen. Es war furchtbar, nichts machen zu können und nur hilflos daneben zu stehen.
Also hatte ich nach einer halben Stunde Telefoniererei wieder in Hannover angerufen und statt mich abspeisen zu lassen, bat ich die Dame, mir einen vogelkundigen TA an das Telefon zu holen. Was dann auch prompt passierte.
Ich schilderte ihm die Lage und er meinte, dass es nach meinen Erzählungen nichts Ernstes sei, ich aber am Montag zur Klinik kommen solle. Sie hätte bis 6 Uhr Sprechstunde.
Gesagt, getan. Am Montag fuhr ich dann direkt nach der Arbeit nach Hannover und war um 17:50 da.
Nur leider war kein TA mehr da.......
Ich musste noch eine Stunde warten, bis die Notärztin da war. Und diese konnte Krümel dann nicht einmal richtig untersuchen, da sie alleine war. Das Resultat war, dass ich etwas unterschreiben musste, wo ich mich einverstanden erkläre, dass sie die Kleine stationär aufnehmen und im Fall der Fälle einschläfern konnten, wenn es nötig war.
Ich war am Boden zerstört. Woher sollte ich wissen, ob Krümel noch lebend zu mir zurückkommt? Ich wusste ja nicht einmal, was ihr fehlte. Und trotzdem musste ich sie da lassen.
Als ich wieder zu Hause war, hörte ich Eumel die ganze Zeit rufen. Es war schrecklich. Die beiden hatten gerade zusammengefunden und nun waren sie wieder getrennt. Und keiner wusste, was kommen würde.
Am nächsten Tag rief die TÄ bei mir an. Mein Herz sank vor Aufregung in die Hose, aber Gott sei Dank, hatte sie gute Nachrichten für mich. Krümel habe zwar eine vergrößerte Mund-Schlundkopfhöhle, das ist zwischen der Nase und dem Rachen, und da habe eine Gerstenspelze drin gesteckt, aber es sei nichts Ernstes. In diesem Moment fiel mir eine große Last vom Herzen. Ihr ging es gut und die Sorgen, die ich mir machte, waren unbegründet gewesen.
Allerdings sagte mir die TÄ, dass Krümel so etwas öfter passieren könne, da sie nun mal diese vergrößerte Höhle hat und daran nichts zu machen sei.
Obwohl, oder gerade weil Krümel nicht da war und Eumel sie sehr zu vermissen schien, habe ich ihn an diesem Tag das erste Mal aus der Voliere bekommen.
Anmerkung: Eumel hat die ersten 2 Wochen nur im Freiflugzimmer geschlafen, bis er soweit war, dass ich ihn das erste Mal in die Voliere setzen durfte. Allerdings hatte ich ihn aber auch die nächsten zwei Wochen dort nicht mehr herausbekommen.
Darum freute ich mich heute besonders. Ich wollte ihn nicht alleine in der Voliere lassen, da wir Krümel erst am nächsten Tag abholen konnten. (Teufel lass grüßen, denn das Auto war kaputt)
Am nächsten Tag, als mein Papa Krümel abholte, ging es ihr wieder prächtig. Sie hatte in diesen zwei Tagen zugenommen und ihre Schmerzen im Hals waren auch weg. Sie war wieder viel lebendiger. Und Eumel freute sich riesig.
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Seitdem sind sie fast ausschließlich zusammen unterwegs. Was der eine macht, macht der andere auch. |
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Noch ein kurzes Schlusswort: Ich wünsche mir, dass diese Geschichte Augen öffnet. Ich weiß nicht, ob sie es jemals tun wird, aber ich denke, Krümels Verhalten zeigt ziemlich offensichtlich, was sie ist und was sie sein möchte. Obwohl sie eine HA ist, hat sie sich entschieden ein Vogel zu sein.
Wenn ich mir die Kleine heute angucke, weiß ich, dass ich es richtig gemacht habe. Ich habe Krümel ein Leben mit einem Partner geschenkt, und es war so einfach. Auch wenn ich ihnen niemals die Freiheit schenken kann, so kann ich ihnen ein so angenehmes Leben wie möglich machen, und das sollte unser aller Anliegen sein. |
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