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Meckernde Champions
Ein Besuch bei der Ziegensittichzucht von Christa und Hermann Schweiger
Von Stefan Rosenträger



Der Bayern-Champion des vergangenen Jahres unter den Großsittichen kommt aus der Nähe von Augsburg. Auf den ersten Blick könnte man meinen, er beschwert sich über seinen Sieg, wenn er lautstark losmeckert. Doch das gehört zu seiner Natur. Schließlich ist der Vogel aus der Zucht von Christa und Hermann Schweiger ein waschechter Ziegensittich.

„Die Ziegen sind mir die liebsten Vögel geworden“, schwärmt Hermann Schweiger. In einem seiner sechs geräumigen Volierenabteile tummeln sich etwa zwanzig dieser grünen Kobolde. Einige Sittiche teilen sich außerhalb der Brutzeit den Freiflug mit Nymphen- und Wellensittichen. Das Zusammenleben klappt sehr gut. „Dabei ist noch nie ein Tropfen Blut geflossen“, betont Christa Schweiger das nette Wesen der „Ziegen“. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, hängen in den Volieren keine Nistkästen. Wenn ein Pärchen zur Zucht angesetzt wird, wird es von den anderen getrennt. Vor und während der Jungenaufzucht verteidigen die Vögel nun mal ihr Revier, so Schweiger. Wichtig sei zudem viel Platz zum Fliegen. Schließlich seien die Neuseeländer „große Flieger“, die zum Teil waghalsige Flugmanöver vollführen. Erst bei genügend Freiflug sind die Tiere auch richtig ausgelastet und kommen auch nicht auf dumme Gedanken, erklärt die erfahrene Züchterin.

Gesunde Ernährung und ein tägliches Bad sind ein Muss

Auf dem Speiseplan der Champions steht neben einer Mischung aus Großsittich- und Wellensittichfutter je nach Saison Obst, Gemüse und Grünfutter wie Löwenzahn, Vogelmiere oder Hirtentäschel. Das Obst und Gemüse, zum Beispiel frische Salatgurken, kommt überwiegend aus eigenem Anbau.
Für die Schönheitspflege ist außerdem ein tägliches Bad für die Vögel ein Muss. Auch bei Minusgraden lieben es die Vögel, „regelrecht zu planschen“, erzählt Christa Schweiger. Dafür finden sie bei den Schweigers große Badeschalen und in der Außenvoliere einen umgedrehten Regentonnen-Deckel vor. „Wenn die Ziegen baden, duschen die anderen Vögel gleich mit“, beschreibt Schweiger die „Bade-Orgien“ der sympathischen Ozeanier. Um aber nicht Gefahr zu laufen, dass sich die Vogel bei Frost die Zehen verletzen, wenn sie nach dem Baden ans Gitter fliegen, sollte man Badegelegenheiten bei diesem Wetter lieber nur drinnen im Schutzraum anbieten, rät das Züchter-Ehepaar.
Jungtiere werden nur in liebevolle Hände abgegeben, wo sie alles bekommen, was sie bei den Schweigers auch gewohnt sind. Artgerechte Haltung steht an oberster Stelle. Dazu gehört auch, dass die Vögel nur paarweise gehalten werden sollen.

„Einfach ein nettes Volk“

Wie ist es zu der Leidenschaft für die Zucht der grünen Kobolde gekommen? Vor vier Jahren hat Hermann Schweiger ein Paar Ziegensittiche auf einer Vogelbörse gesehen und sich sofort für das muntere Wesen der quirligen Großsittiche begeistern können. Mittlerweile tummelt sich ein ganzer Schwarm der quirligen Läufer in der Voliere der Schweigers. Der Vater des Champions 2004 war in den Jahren 2001 und 2003 bereits der Beste unter den Großsittichen.

„Sie sind einfach ein nettes Volk“, bringt Christa Schweiger das liebe Wesen der Ziegensittiche kurz und knapp auf den Punkt. Den Champion stört der Rummel um ihn übrigens herzlich wenig. Er meckert weiter fröhlich im Chor mit seinen Artgenossen.


 


 


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