VOGELFUTTERPFLANZEN
Teil 1 - BÄUME - fotografiert und geschrieben von
Sandra Falb
In meinem folgenden Bericht möchte ich gerne die geläufigsten
Baumarten, die man Vögeln unbedenklich als Sitzstangen oder
Knabberäste zur Verfügung stellen kann, in Wort und Bild
beschreiben .
Bevor man sich bewaffnet mit Säge oder dergleichen ans Werk
macht, um einige Äste abzuschneiden, sollte man vorher unbedingt
in Erfahrung bringen, ob man das an diesem Ort überhaupt darf!
In Naturschutzgebieten oder Parks ist es meist verboten und könnte
sogar mit Anzeigen oder Geldbußen bestraft werden.
Dann sollte man sich vergewissern, ob die Bäume der Wahl nicht
mit Schädlingsbekämpfungsmitteln besprüht wurden,
was bei Obstbäumen sehr häufig vorkommt. Schädlingsbekämpfungsmittel
sind für alle Vogelarten sehr schädlich und können
zu Vergiftungen führen!
Auch dürfen keine Äste von Bäumen verwendet werden,
die in der Nähe von Straßen wachsen, da diese von den
Abgasen der Autos mit Bleispuren behaftet sind. Auch das kann zu
schlimmen Vergiftungen und zum Tod führen!
Die frisch geschnittenen Äste müssen nicht desinfiziert
oder mit heißen Wasser abgeschrubbt werden, man entfernt einfach
beschmutzte Stellen.
Natürlich sollte man auf Sauberkeit achten, aber ein Zuviel
des Guten ist für unsere Vögel auch nicht gesund und sie
werden anfälliger gegenüber Krankheiten, wenn man versucht
sie zu "steril" zu halten!
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BIRKE (betula pendula)
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Die Birke ist leicht an ihrem weißen Baumstamm
zu erkennen. Sie sollte allerdings wegen des hohen Gehaltes an Alkaloid
nur selten zum Zernagen angeboten werden!
In der Naturheilkunde sind Birkenblätter wegen ihrer entwässernden,
harn- und- schweißtreibenden Eigenschaften bekannt geworden. |
HAINBUCHE
(Carpinus betulus) |
Die Äste der Buche eignen sich hervorragend als Knabberäste
speziell im Winter und Frühjahr. Ihre zarten Knospen und Blätter
werden von jedem Sittich und Papagei gerne angenommen.
Besondere Leckerbissen stellen die Bucheckern für Papageien
und Sittiche dar, die aber in frischem Zustand sehr viel Blausäure
enthalten und vor der Verfütterung gut getrocknet werden müssen.
Dann können sie hin und wieder als Leckerbissen angeboten werden.
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ERLE (Alnus)
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Die Erle erkennt man leicht an den bräunlichen
Samenbüscheln , vor allem im Winter, wenn der Laubbaum ohne Blätter
ist! |
Viele Papageien und Sittiche
nagen gerne an den Samenbüscheln, aber besonders im halbreifen
Zustand leisten die Samen einen wichtigen Beitrag als Zusatzfutter
bei Kernbeißern, Dompfaffen und Grünfinken. |
FELDAHORN
(Acer campestre) |
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Die Äste und Zweige des Ahorns erkennt man auch
sehr leicht an ihrer charakteristischen Form, und spätestens
im Sommer und Herbst an ihren Flugsamen.
Sie sind vor allem bei Papageien und Sittichen sehr beliebt.
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FLIEDER
(Syringa) |
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Den Flieder findet man eigentlich in fast jedem Garten.
Er ist eine beliebte Zierpflanze, die im Frühjahr reichlich
in den verschiedenen Farben, wie Weiß, zartem Lila oder Violett,
blüht.
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Der Flieder kann allen Vogelarten
unbedenklich als Sitz- oder Nageast zur Verfügung gestellt werden,
auch die duftenden Blütenstände und späteren Samenkapseln
werden gerne von Papageien und Sittichen benagt. |
HASEL
(Corylus avellana) |
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Hasel ist ebenfalls ein sehr gutes Holz, das man für
Sitzstangen verwenden kann, aber auch ihre feinen Äste, die
im Frühjahr reichlich in Form von "gelben Würstchen"
blühen, sind als Knabberäste bei allen Vogelarten sehr
beliebt! Im Herbst erkennt man diesen oft auch strauchartigen Baum
anhand der Haselnüsse.
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GEMEINE
ROSSKASTANIE (Aesculus hippocastanum) |
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Zweige des Kastanienbaums kann man auch unbedenklich anbieten.
Man erkennt die Kastanie leicht an den großen typischen Blättern
und spätestens im Herbst an ihren Früchten! Oft sehr von
Interesse bei einigen Papageien sind die im Frühjahr doldenartig
blühenden Stände!
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HOLUNDER
(Sambucus nigra) |
Die Äste des Holunders sind ein sehr gutes Knabbermaterial
für alle Papageien- und Sitticharten, auch die blühenden
Dolden und im Spätsommer die schwarzen Beeren können verfüttert
werden.
Speziell die Beeren, die nicht immer gerne gefressen werden, beinhalten
jede Menge an Vitamin A und C.
Die getrockneten Blüten verwendet man bei Erkrankungen der
Atemwege (vor allem bei trockenem Reizhusten) und fieberhaften Erkältungskrankheiten.
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LINDE
(Tilia cordata) |
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Linden geben hervorragende Knabberäste ab, auch
ihre Früchte werden von vielen Papageien, Sittichen und Kernbeißern
gerne gefressen! Die getrockneten Blüten werden in der Naturheilkunde
als schleimlösendes Mittel bei Erkältungs-krankheiten
verwendet und besitzen eine schweißtreibende Wirkung bei grippalen
Infekten .
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PAPPEL
(Populus ) |
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Pappeln erkennt man sehr leicht an ihrem geradlinigen
hohen Wuchs. Die Äste können auch als Sitzstangen verwendet
werden.
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Vor
allem die Knospen werden in der Naturheilkunde wegen ihrer entzündungshemmenden,
zusammenziehenden, antibakteriellen Wirkung geschätzt und fördern
die Wundheilung. Blätter und Rinde finden Verwendung bei Rheumatherapien. |
WALNUSSBAUM
(Juglans regia L.) |
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Die Blätter der Walnuss werden in der Naturheilkunde
wegen des hohen Gehaltes an Gerbstoffen, die adstringierend (zusammenziehend)
wirken, bei oberflächlichen Hautentzündungen verwendet.
Sie werden allerdings von vielen Vögeln nicht gerne benagt,
weil sie leicht bitter schmecken.
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Der Nussbaum (Walnuss) kann
ohne Bedenken verwendet werden, aber auch hier wieder vorher erfragen,
ob diese Bäume gespritzt wurden oder nicht! |
WEIDE
(Salix sp.) |
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Weiden kennt eigentlich jeder. Sie wachsen fast überall,
bevorzugt an feuchten Standorten. Im Frühjahr erkennt man sie
sehr leicht an den "Weidenkätzchen", den Blütenständen
der Pflanze.
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Weidenäste
sind weich und biegsam und werden daher sehr gerne von fast allen
Papageienarten (auch kleinere Arten) zernagt. Weidenrinde besitzt
auch entzündungshemmende, fiebersenkende und schmerzlindernde
Eigenschaften! |
NADELBÄUME |
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Tanne und Fichte
Diese beiden Nadelhölzer können Papageien und Sittichen
zum Benagen gereicht werden. Im Winter stellen sie eine willkommene
grüne Abwechslung dar.
Auch die Zapfen, die bei Tannen nach oben und bei Fichten nach unten
wachsen, können zum Zernagen angeboten werden.
Besonders die jungen hellgrünen Zweigspitzen und Knospen im
Frühjahr geben ein hervorragendes Vogelfutter ab, das reich
an Vitaminen und Spurenelementen ist. Im Winter kann man die Äste
auch gut in Wasser stellen, um das Antreiben zu ermöglichen!
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OBSTBÄUME |
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Apfel
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Fast alle Obstbäume eignen sich als Sitzstangen
und Knabberäste!
Es gibt eine Vielzahl von Sorten wie Kirsche, Apfel,
Birne usw. Oft ergibt sich die Gelegenheit, dass ein Nachbar oder
Bauer seine Bäume zurückschneidet und man einige Äste
bekommen kann.
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Besonders bei Obstbäumen muss man immer erfragen, ob diese
nicht mit Schädlingsbekämpfungsmittel behandelt wurden,
da dies beim Zernagen der Äste für unsere gefiederten
Freunde tödliche Folgen haben könnte! Oft sind sehr alte
Obstbäume mit Moos und Flechten überzogen, die nicht als
Knabberäste oder Sitzstangen verwendet werden sollten!
Kirsche
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